Eine Erkenntnis schaut um die Ecke.

Allmählich komme ich dahinter: ich esse zu viel, um meine Seele zu trösten. Nicht aus Frust, nicht aus Langeweile, nicht aus Stress, sondern aus Trauer über Verletzungen, übers nicht Ernst genommen werden, über das Negiert werden ("Kind, wo hast du das bloß her, ich versteh' dich nicht, das bildest du dir ein." "Nur weil du neu zugezogen bist und dein Vater hier Lehrer ist, brauchst du nicht zu denken, du wärest was besonderes.").
Ich esse aus dem Gefühl heraus, mit meiner Art der Wahrnehmung von Menschen und Dingen nirgends reinzupassen. Dieses tue ich spätestens seit ich 7 bin.

Aber :-)
Ich bin ja lernfähig. Jetzt tröste ich mich wenigstens schon mal bei vollem Bewusstsein und mit voller Absicht. Und wenn ich weiß, dass ich mich tröste, kann ich mich fragen, warum ich meine, das tun zu müssen. Ursachenforschung quasi. Und dann: ran an die Wurzel.
Pat (Gast) - 2. Mai, 13:34

«mit meiner Art der Wahrnehmung von Menschen und Dingen nirgends reinzupassen.»
Und ich dachte immer, dass das nur mir so geht. Aber ich vermute mittlerweile eher, dass das allen so geht. Der Unterschied liegt daran, die einen kümmerst, die anderen eben nicht. Und so haben sie kein Problem damit.

bartynova - 2. Mai, 14:34

Also an schlechten Tagen denke ich, dass das nicht allen so geht. An schlechten Tagen denke ich, es gibt Menschen die sind emotional dümmer als andere.

An guten Tagen bin ich manchmal neidisch auf die, die es nicht kümmert.

Und an richtig guten Tagen, also wenn mir quasi die Sonne aus dem A* scheint :-), bin ich der Meinung, tatsächlich in der emotionalen Wahrnehmen und Reflektierfähigkeit über dem Durchschnitt zu liegen - und finde das super. Ist wie "Aura sehen", nur anders, und ich empfinde es als etwas schönes, das mein Leben spannender macht.
dus - 2. Mai, 15:24

lieber schlechte tage als schlechte jahre.
walküre - 3. Mai, 17:51

Gut, und hier wiederum kann ICH sagen, ich weiß nur allzu gut, was mit diesen Worten gemeint ist. Sich selber mittels Essen ruhigstellen statt Wut zuzulassen, erlittenes Unrecht mittels Essen in den Hintergrund drängen. Und sich selber trösten ist ja nicht verwerflich, allerdings bin ich dazu übergegangen, dabei Qualität deutlich den Vorrang vor Quantität zu geben. Luxusweib, ich. ;-)

barty, auch im Luxus (Gast) - 4. Mai, 14:06

Ja, inzwischen achte ich auch auf gute Qualität. Ändert aber nichts am grundsätzlichen Reflex, zumindest bei mir :-(

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