Eine Ära vorbei
Stand 10:55 Uhr:
18 Jahre Berlin gehen heute zu Ende. Die Abschiedsgefühle sind schwer in Worte zu fassen.
Als ich mit 21 Jahren herzog hatte ich von nichts eine Ahnung, den vollen Enthusiasmus eines Jungspundes und jede Menge vor.
Vorher hatte ich in Heidelberg gesessen, zwei furchtbare Jahre lang, und bin dort weggezogen mit dem einen lebenserhaltenden Satz "Das kann doch nicht alles gewesen sein".
Berlin hat mir viel gegeben, Raum zum Entfalten, Vielfalt zum Ausprobieren, Chancen zum Leben üben. Da gab es jede Menge zum Erkunden und Lernen. Berlin war für mich von Anfang an eine Stadt zum Anfassen, Ausprobieren und Abenteuer erleben.
Und mir hat der entspannte, fast schon desinteressierte Umgang dieser Stadt mit krummen Lebensläufen und nach krummen Lebensläufen Suchenden gut getan. Nach dem Standesdünkel-Bildungs-Ehrgeiz-Stress, den ich von zu Hause mitbekommen hatte, war das ja soooo wohltuend :-))))
Danke Berlin, dass Du mir 18 Jahre lang ein gutes zu Hause warst, damals wie heute eine leuchtende Insel voller Verheißungen, Spiel, Spaß und Spannung :-)
Lange habe ich darüber ventiliert, was ich diesem Beitrag denn für ein Liedchen an die Seite stellen könnte. Immer dieses "Ich hab' noch einen Koffer..." - geh bitte, diese Art von Melancholie passt so gar nicht zu mir. Die Wohnung und der Job sind mit Absicht nicht mehr da, alle Keller leer, bei (Ex-)FreundInnen habe ich auch nichts mehr untergestellt.
Dafür habe ich ein "letztes Mal" alle Menschen getroffen, die mir wichtig sind....
Und wenn ich Sehnsucht bekomme nach einer Tüte Luft aus Berlin - dann kann ich ja einem Berliner Piefkinesen in Wien einfach etwas Luft ablassen ;-)
Edit 17:55 Uhr:
Ein letzter typischer Berliner Tag:
Erste Pläne für den ersten Berlinbesuch als Touristinnen ist schon in Planung, für Anfang Dezember :-)
Tschüss bis dahin.
18 Jahre Berlin gehen heute zu Ende. Die Abschiedsgefühle sind schwer in Worte zu fassen.
Als ich mit 21 Jahren herzog hatte ich von nichts eine Ahnung, den vollen Enthusiasmus eines Jungspundes und jede Menge vor.
Vorher hatte ich in Heidelberg gesessen, zwei furchtbare Jahre lang, und bin dort weggezogen mit dem einen lebenserhaltenden Satz "Das kann doch nicht alles gewesen sein".
Berlin hat mir viel gegeben, Raum zum Entfalten, Vielfalt zum Ausprobieren, Chancen zum Leben üben. Da gab es jede Menge zum Erkunden und Lernen. Berlin war für mich von Anfang an eine Stadt zum Anfassen, Ausprobieren und Abenteuer erleben.
Und mir hat der entspannte, fast schon desinteressierte Umgang dieser Stadt mit krummen Lebensläufen und nach krummen Lebensläufen Suchenden gut getan. Nach dem Standesdünkel-Bildungs-Ehrgeiz-Stress, den ich von zu Hause mitbekommen hatte, war das ja soooo wohltuend :-))))
Danke Berlin, dass Du mir 18 Jahre lang ein gutes zu Hause warst, damals wie heute eine leuchtende Insel voller Verheißungen, Spiel, Spaß und Spannung :-)
Lange habe ich darüber ventiliert, was ich diesem Beitrag denn für ein Liedchen an die Seite stellen könnte. Immer dieses "Ich hab' noch einen Koffer..." - geh bitte, diese Art von Melancholie passt so gar nicht zu mir. Die Wohnung und der Job sind mit Absicht nicht mehr da, alle Keller leer, bei (Ex-)FreundInnen habe ich auch nichts mehr untergestellt.
Dafür habe ich ein "letztes Mal" alle Menschen getroffen, die mir wichtig sind....
Und wenn ich Sehnsucht bekomme nach einer Tüte Luft aus Berlin - dann kann ich ja einem Berliner Piefkinesen in Wien einfach etwas Luft ablassen ;-)
Edit 17:55 Uhr:
Ein letzter typischer Berliner Tag:
- Morgens nicht hetzen
- Um 12 Uhr am Victoria-Luise-Brunnen frühstücken
- Sonne auf den Bauch scheinen lassen
- Spatzen ärgern
- Eine Runde mit dem 100er fahren
- Touristen beim Schimpfen über die BVG und die Demos in Berlin zuhören
- Böötchen auf der Spree gucken
- Gute Freundin in ihrem demnächst öffnenden Café in Kreuzberg besuchen
- In der Körtestraße die letzten Sonnenstrahlen bei einem Espresso genießen
- Den ersten Herbstblättern beim Fallen zuschauen
- Im Felsenkeller gleich ein Abschiedsbierchen trinken (ich hoffe meine Lieblingskellnerin ist da ;-))
Erste Pläne für den ersten Berlinbesuch als Touristinnen ist schon in Planung, für Anfang Dezember :-)
Tschüss bis dahin.
bartynova - 17. Sep, 10:55
Man hört Dein lachendes und Dein weinendes Auge praktisch heraus. :-)