Sonntag, 2. Dezember 2007

Genervt

Ich habe eine Kumpeline, mit der ich in den letzten Monaten eine wachsende Freundschaft pflegte. Wir haben häufiger telefoniert, uns getroffen, ich habe ihr Gesangsstunden gegeben, und wir haben uns über spirituelles unterhalten, und sie hat mir Tips gegeben, wie ich mit der JennyJonny-Situation umgehen kann.
Mittwoch Abend bekomme ich eine SMS von ihr, auf englisch: "Okay, don't take this too seriously, but I wanted to let you know that I might have a little crush on you. And now forget it an delete this."

Ich muss sowas nicht haben. Ich bin zu pragmatisch für sowas.
Was hat bartynova gemacht? Hat per SMS geantwortet: "Gelächelt, gelöscht, vergessen".

Wer ruft mich am Donnerstag an, und fordert eine verbale Rückmeldung zu der SMS? Die Kumpeline. Und dann auch noch auf der Arbeit, sehr wohl wissend, dass ich dank der JennyJonny-Situation dort definitv ungern privat spreche. Das Gespräch lief also nicht gut, denn ich wollte nicht darüber reden, während Jenny mir gegenüber saß.
Jetzt war ich richtig genervt.

Rief ich sie am nächsten Tag an, um deutlich zu sagen, dass mich das überrascht hätte und ich die Entwicklung nicht bemerkt hatte, dass ich sie immer nur freundschaftlich gesehen hätte und dass das auch so bleiben würde. Daraufhin musste sie ein paar kleine verbale Blutgrätschen loswerden, sowas wie "Mit uns im Bett wäre das wahrscheinlich sowieso eine Katastrophe geworden".
Ich habe mir jetzt eine zweiwöchige Kontaktpause ausbedungen. Ich wollte sie nicht im Publikum bei meinem kleinen Auftritt wissen, und ich wollte auch nicht am Sonntag mit ihr, ihrer Frau Freundin und meiner Frau Freundin in ein kleines Auto gepfercht durch Brandenburg juckeln und so tun, als wäre nichts. Denn ihre Frau Freundin soll das ja nicht wissen.

Was lernt bartynova daraus?
  1. Dont ever answer this kind of SMS when you are standing dog tired with a headache at a bus station - think, woman, think!
  2. Wenn eine so eine SMS schickt, und sagt, dass ich das dann gleich vergessen soll, dann lügt sie. Denn dann hätte sie gar nicht erst gesimmst, richtig?
  3. Andere sind nicht so pragmatisch, manche mögen auch naiv sagen, wie ich.
  4. Auf solche confessions nur persönlich direkt und vis á vis reagieren.

...

Meine Frau Freundin sagte mir gerade, ich hätte eine Störung, weil ich meine Blogbeiträge allein schreiben will, ohne dass sie mir dabei auf den Bildschirm schaut. Sag ich, da hast du auch 'ne Störung. Sagt sie, nee, ich hab' keine.
Jetzt springt sie im Wohnzimmer, keine 3 Meter von mir entfernt, am Radio herum und schmeißt die ganze Zeit Dinge aus dem Regal herunter, natürlich nur aus Versehen. Ha, hier geht es doch um Neugierde und Aufmerksamkeit, da kann mir doch keine was erzählen!

Dieser Eintrag wird mir bestimmt eine Diskussion einbringen :-)

*note to myself: my next blog will be strictly anonymous*

p.s.: jetzt steht sie im Türrahmen, trinkt Apfelschorle, und schaut mich unverwandt an. Beziehungsdynamiken gehen mir manchmal sowas von auf die Nerven. Auch wenn ich sie von Herzen liebe.

...

Der besten Freundin habe ich schon vor Wochen, und auch später wiederholt gesagt, dass ich am 1.12. öffentlich singe, in einem Frauencafe und sie seeeehhhhhr gerne vor Ort hätte, insbesondere auch für Manöverkritik. Und die ganze Zeit sagte sie, jaja, wann nochmal?, ich komme dahin.
Plötzlich muss sie an dem Abend das erste Mal Tischtennis spielen gehen, jaja, ich komme dann später vorbei, wann singst du?
und auch am Samstag vormittag telefonierten wir noch und sie bestätigte nochmals den Abendtermin.
Und wer kam dann nicht, ohne Absage? Bitte füllen Sie den rhetorischen Platzhalter selber aus.

Heute morgen am Telefon sagte sie, sie konnte nicht kommen, der Ort des Geschehens sei ihr einfach zu grauenvoll, da würden lauter alternde, verkniffene Frauen sein, und das würde sie zu sehr an ihre mögliche Zukunft erinnern, deswegen könne sie unmöglich dahin kommen.
Meine eigene persönliche Ego-Entäuschung über die Nicht-Anwesenheit eines Groupies ist noch das geringste. Dass sie mich und sich selber so dermaßen ignoriert, dass sie sich da so raus mogelt, hat mich umgehauen.

Geschafft!!!

Gestern Abend, das allererste Mal, habe ich ohne weitere Begleitung ganz allein eine persönliche Interpretation des Liedes "Das Veilchen" von Herrn Mozart und Herrn Goethe auf die Bühne gebracht.
Das war die Bewältigung eines Jugendtraumas, denn früher in der Schule musste ich a) immer die Stütze im Chor sein, und b) fand mich niemand komisch, sondern alle langweilig.
Und gestern abend war ich alleine die Rampensau, und die Anwesenden lachten und fühlten sich unterhalten.
Das nenne ich eine Entwicklung. Die Erleichterung ist groß.

bartynova

"Je länger man vor der Tür zögert, desto fremder wird man." (Franz Kafka)

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