Sie: " Guten Abend, ich rufe wegen der Wohnung an."
Ich: "Ja?"
Sie: "Steht die noch?" (Da ich gerade warm geschützt vor dem Gewitter drin sitze:)
Ich: "Ja."
Sie: "Und die kostet 544 warm?" (Steht doch da.)
Ich: "Ja."
Sie: "Und die hat wieviel Zimmer?" (Steht doch auch da, da bin ich mir ganz sicher.)
Ich: "Zwei."
Sie: "Und die ist wo?"
Ich: "Nahe S ..."
Sie: "Ach so ja, steht ja da." (Yapp.)
...
Sie: "Und die hat zwei Zimmer?" (Immer noch, trotz des Gewitters sind beide noch da.)
Ich: "Ja."
Sie: "Naja, ich suche ja eigentlich drei. Ich melde mich dann noch mal wenn ich doch Interesse habe."
Nachdem ich die Wohnung annonciert/ausgehangen hatte, meldeten sich einige Menschen. Unter anderem Frau Pflaume. Kleines Stimmchen, klang jung, aufgeregt, anständig erzogen und motiviert ("Landei" war mein erster Tipp).
Dann stand sie vor meiner Tür (jap, Landei Marke "komme aus bei Münster und studiere Textildesign im 1. Semester"). Mit ihr kamen noch ein weiteres Mädel ("Wir haben uns zufällig bei der letzten Wohnungsbesichtigung kennengelernt und dachten wir schauen gemeinsam weiter. Nein, keine WG, wir schauen nur gemeinsam.") sowie zwei schwule Jungs. Die ganze Baggage war grad so knapp 20 und frisch nach Berlin gezogen.
Die zwei Jungs schnallten, dass sie eine gestandene, alte Schöneberglesbe vor sich hatten - und dann fingen sie an zu leuchten und warfen sich so in Positur, ich hätte quitschen können vor Lachen :-) Das war soooo niedlich, wie sie signalisierten "Wir erkennen Dich *freu*, erkenn doch bittebitte auch uns" und gleichzeitig den Machaczek gaben. Ich hab ihnen dann die Freude gemacht ;-)
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Etwas früher an dem Tage:
ExFrauFreundin (EFF) rief um 12 Uhr an um Bescheid zu sagen, dass sie mich um 12:30 abholt, damit wir gemeinsam zu ihrer Werkstatt fahren, um Renovierungsmaterial zu holen und weil ich dort noch ein paar Bastelsachen hatte.
Um Punkt 12:30 stehe ich vor dem Haus, mein Händi am klingeln.
EFF: "Ich hab vergessen, die Wäsche aufzuhängen und ich bin doch erst um 3 von der Arbeit nach Hause gekommen." *jammerjammerjammer*
Barty: "Und was heißt das jetzt?"
EFF: "Naja, Du könntest doch noch mal hoch in die Wohnung gehen."
Barty: "Ganz sicher nicht."
Ich spazierte zu ihr, verspeiste auf dem Weg ein Eis, wartete am Auto - 30 Minuten Verspätung. Ich war wütend und zeigte dies.
EFF: " Ja, aber ich bin doch erst um 3..."
Barty: "Dann verabrede Dich nicht für 12:30 wenn Du es nicht einhalten kannst sondern für 13 Uhr, oder 15."
In der Werksatt klingelte mein Telefon. Da hätte jemand spontan meine Wohnung angeschaut - wenn ich nicht erst in 30 Minuten hätte da sein können. "Schade, dann klappt es leider nicht."
EFF: "Was ist denn?"
Barty: "Da wollte jemand nicht die halbe Stunde warten, bis ich wieder zu Hause bin."
EFF: "Naja, wenn die Leute keine Geduld haben...."
Barty: "Ich hätte halt schon gerne für Oktober einen Nachmieter, es sind ja schließlich 490 Euro extra."
EFF: "Aber Du hast das Geld doch eh eingeplant."
Ich bin dann mal kurz ausgeflippt, ob irgendwo Dukatensch*ßer auf meiner Stirn geschrieben stünde, und dass ich bezüglich der 30 Minuten um ein wenig mehr Sensibilität ihrerseits bäte.
Wo hab ich denn bloß so einen hässlichen Tortenpapierboden her??? Der ist bestimmt noch von meiner Exschwiegermutter....
Und von den Schokoherzen lasse ich wohl besser die Finger, denn die British Airways wurde wann noch mal geschluckt?
Zur Hälfte eingepackte 53m², und immer noch für eine Überraschung gut...
Nur das Trampolinbein, das habe ich immer noch nicht wieder gefunden.
Mein Trampolin hat sechs Füße. Damit ich es nach Gebrauch in der Ecke zwischen Tür und Eibenschrank verstauen kann, muss ich ein Bein wieder abschrauben - dies verstaue ich dann in der Schublade von besagtem Schrank.
(Ja, ich hätte den Schrank auch ein Stück weiter rechts hinstellen können, damit es komplett passt. Hab ich aber nicht, wegen der Symmetrie vor der Wand.)
Dieser Schrank ist nun für den Umzug vorbereitet; geleert; Bretter rausgenommen; Schlüssel festgeklebt.
Und wo ist wohl nun der sechste Trampolinfuß?
... ich ein paar Pfennige übrig haben, würde ich definitv in w³.immobilienscout24 investieren.
30 Euronen für 14 Tage für eine Privatanzeige, das nenn ich mal einen respektablen kilobite-Preis.
Ansonsten geht es weiter voran:
p.s.: da fällt mir ein, ich muss mich noch für einen Lagerplatz in Wien entscheiden....
"Oh, wir dachten die Wohnung ist möbliert", sprach Eduardo ganz enttäuscht.
Da ich das nirgends in keiner Veröffentlichung geschrieben hatte, ist sie das auch nicht. Also wieder ein potentieller Nachmieter weniger.
Ich wünschte wirklich, Menschen würden sich a) auf geschriebene Info verlassen bzw. b) rechzeitig proaktiv Fragen stellen, um sich rechzeitig eine Meinung zu bilden, sodass wir alle gemeinsam weniger Zeit verschwenden.
Naja, nachdem der Besichtigungstermin recht früh angesetzt gewesen war, bin ich jetzt wenigstens schon geduscht :-)
Während ich oben im Büro in den letzten Zügen bin, werden vorne vor dem Geschäftsgebäude die neuen Herbstazubis unter großem Gegackere in die Tücken des Brandschutzes eingewiesen.
Schön, die nächste Generation lachen zu hören, während ich gehe :-)
Grundgütiger, ich klinge wie eine alte, abgeklärte Oma :-)
...sogar so gut, dass ich nur noch das letzte kleine Stückchen als Kostprobe erhaschen konnte. (Erst über die Kalorien jammern, um dann doch bei der dicken, süßen Bombe zuzuschlagen, Mädels sind doch alle gleich ;-)))
Also doch kein "Mist Malheur", sondern "teuflisch lecker" :-)
Das war also meine Büro-Abschiedsrunde. Und ich musste nicht weinen, uff. Es war recht herzlich, und ich habe eine sehr fetzige kabellose Bohrmaschine zum Abschied geschenkt bekommen :-))) Die ersten Löcher, die ich damit bohre werden gepostet, ich schwöre :-)
Wobei ich mir immer vor Augen halte: wenn ich nicht die Kündigung ausgesprochen hätte, hätte so manch ein Kollege und so manch eine Chefin nicht die vielen guten, wertschätzenden und herzlichen Dinge gesagt und getan, die danach gesagt und getan wurden. Und dann wäre es nicht so hart.